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Interview

Zehn Jahre nach ESC-TriumphSängerin will noch mal antreten – ihr Ratschlag an Isaak

The Common Linnets singen für die Niederlande beim ESC.

Ihr großer Durchbruch. Mit The Common Linnets belegte Ilse DeLange am 10. Mai 2014 beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz.

Vor zehn Jahren landete Country-Pop-Sängerin Ilse DeLange beim Eurovision Song Contest einen großen Hit. Über das Jubiläum, ihr neues Album und ihre TV-Karriere sprach sie mit EXPRESS.de.

von Marcel Schwamborn (msw)

In ihrem Heimatland hat die niederländische Country-Pop-Sängerin Ilse DeLange (46) bereits sechs Nummer-1-Alben veröffentlicht. 1998 feierte sie mit ihrem Debütalbum „World of Hurt“ ihren Durchbruch. Dies hielt sich über zweieinhalb Jahre in den Top 100.

In Deutschland wurde die Sängerin vor zehn Jahren bekannt, als sie beim Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen mit ihrer Band The Common Linnets für die Niederlande mit der ruhigen Ballade „Calm After The Storm“ den zweiten Platz belegte. Ilse DeLange ist vielen auch durch zahlreiche TV-Formate wie „Let's Dance“, „Sing meinen Song“ und als Jurorin bei „DSDS“ ein Begriff.

Ilse DeLange: Neues Album „Tainted“, Konzert im November in Köln

Vier Jahre nach ihrem Top-15-Album „Changes“ hat die Musikerin nun ihr neues Album „Tainted“ veröffentlicht. Vorab waren bereits die Singles „Confetti Shotgun“, „Quiet“ und „Drown Us Out“ daraus erschienen. Im Herbst folgt eine Deutschland-Tour, auf der sie am 23. November im Carlswerk Victoria in Köln zu erleben sein wird.

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Kurz vor dem diesjährigen ESC-Finale in Malmö sprach EXPRESS.de mit der Sängerin über ihren Erfolg beim Song Contest, ihre Country-Liebe und einen TV-Traum.

Wie oft kommen in diesen Tagen die Erinnerungen an den ESC-Auftritt 2014 wieder hoch?

Ilse DeLange: In Holland waren die Erwartungen an uns damals so schlecht. Als wir den Song dort zum ersten Mal präsentiert hatten, hieß es, der sei ja langweilig, da würde nichts passieren, die Tänzer würden fehlen. Doch unser Vorteil war eben, dass der Titel anders war als viele ESC-Stücke. Dadurch sind wir aufgefallen. Als wir das Halbfinale gewonnen hatten, war das schon wie ein Sieg für uns. Wir waren ja echte Underdogs.

Promo-Foto von Ilse DeLange.

Der niederländische Country-Pop-Star Ilse DeLange hat ein neues Album veröffentlicht. „Tainted“ bietet zwölf Songs.

Was fällt Ihnen noch zu dem Wettbewerb ein?

Ilse DeLange: Deutschland hat uns zwölf Punkte im Finale gegeben, das werde ich nicht vergessen. Helene Fischer hat damals die Punkte durchgegeben. Conchita Wurst war einfach super und hat verdient gewonnen. Ihr Song war episch, die Performance großartig. Wir waren mit unserem zweiten Platz sehr, sehr glücklich.

Promo-Foto von Ilse DeLange.

Ilse DeLange hat in Nashville, dem Mekka der Country-Musik, die Songs für ihr neues Album geschrieben. 

Der Titel läuft schließlich auch heute noch regelmäßig im Radio.

Ilse DeLange: Dieser Song hat wirklich mein Leben verändert. Auf einmal hatte ich die Chance, international auf Tour zu gehen. Wir haben es in 14 Ländern zu einer Nummer-eins-Platzierung geschafft. Als wir das erste Mal zum Konzert nach Köln gekommen sind, hatten wir einen richtigen Nightliner, wie echte Rockstars (lacht).

Verfolgen Sie denn weiterhin den ESC?

Ilse DeLange: Jedes Jahr. Wenn man da einmal mitmacht, dann ist man süchtig und hat eine enge Beziehung zum Wettbewerb. Das Gefühl in solch einer Halle mit so vielen Künstlern aus so vielen Ländern Musik zu machen, das prägt für ein ganzes Leben.

Möchten Sie denn noch einmal mitmachen?

Ilse DeLange: Es gab auch in diesem Jahr die Frage von den holländischen Medien, ob ich mir eine Teilnahme vorstellen könnte. Ich würde gerne wieder solo beim Eurovision Song Contest antreten. Ich habe auch schon ein Lied, was ich bisher zurückgehalten habe, für diesen Moment. Wenn ich die Chance bekäme, dort noch mal dabei zu sein, würde ich mich freuen.

Deutschland erlebt jedes Jahr ein Desaster. Wie gefällt Ihnen „Always On The Run“ von Isaak?

Ilse DeLange: Das ist ein guter Popsong. Beim ESC zählt aber das Gesamtpaket und der Teufel liegt im Detail. Bühnen-Präsenz, Performance, Outfit – jede Kleinigkeit ist da wichtig. Da weiß ich nicht, wie er das machen wird, denn ich habe seinen Auftritt noch nicht gesehen.

Eurovision Song Contest

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Gibt es Ihre Band The Common Linnets eigentlich noch?

Ilse DeLange: Waylon, mit dem ich damals gesungen habe, hat sich nach dem ESC für eine Solo-Karriere entschieden. Ob wir noch mal was zusammen machen, weiß ich wirklich nicht. Viele hatten nun gefragt, ob wir zehn Jahre danach eine Jubiläumstour machen wollen. Aber ich konzentriere mich erst einmal auf meine Solo-Karriere.

Die läuft schließlich auch seit Jahren sehr erfolgreich.

Ilse DeLange: Viele meiner Erfolge sind daraus entstanden, weil andere Leute nein zu mir gesagt haben. Das war vor dem ESC so, als die Erwartungen niedrig waren. Auch anfangs meiner Karriere hat man mir bei holländischen Plattenfirmen gesagt, dass es für Country-Musik keinen Markt gebe. Daher habe ich in Nashville unterschrieben. Wenn man etwas will, muss man am Ball bleiben.

Florian Silbereisen und Ilse DeLange, Jurymitglieder der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“.

An der Seite von Florian Silbereisen war Ilse DeLange in der 19. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ Jurymitglied.

Von wem haben Sie diese Einstellung?

Ilse DeLange: Ich glaube, dass ich das von meiner Mutter habe. Die hat auch ein starkes Durchhaltevermögen. Bei ihr ist ein Nein auch oft ein Vielleicht oder am Ende doch ein Ja.

Und von wem haben Sie die Liebe zur Country-Musik?

Ilse DeLange: Country liegt mir im Blut, das hört man auch in den Pop-Titeln durchschimmern. Meine Eltern haben gerne Country gehört. Zu Hause lief meist das Radio, da lief alles von Pop über Rock. Es gab aber auch eine Country-Sendung, wo die Singer-Songwriter zu hören waren. Einmal im Monat gab es auch eine Live-Show, bei der ich einige Male war. Da habe ich Menschen aus Nashville kennengelernt und da ist das Gefühl gewachsen. Ich habe es geliebt und diese Verbindung ging nie wieder weg.

Ilse DeLange träumt von Jury-Rolle in deutscher TV-Show

Ihr neuestes Album haben Sie auch im amerikanischen Bundesstaat Tennessee geschrieben. Ist der Geist dort ein anderer?

Ilse DeLange: Seit 2016 habe ich ein Haus in Nashville. Wenn ich dort bin, um Songs zu schreiben, befinde ich mich regelrecht in einer Blase. Da komme ich aus meinen Alltagsroutinen raus. Allein schon durch die Zeitverschiebung werde ich weniger gestört und kann mich mehr auf die Musik fokussieren.

Ilse DeLange, Sängerin, und Evgeny Vinokurov, Profitänzer bei „Let's Dance“.

In der 14. Staffel tanzte Ilse DeLange mit Evgeny Vinokurov bei der RTL-Tanzshow „Let's Dance“.

In Deutschland haben Sie auch bei „Let’s Dance“ begeistert, mussten verletzungsbedingt aussteigen. War die Teilnahme dennoch ein Erfolg?

Ilse DeLange: Mein Management wollte die Anfrage damals schon absagen. Die wussten gar nicht, dass ich mit 12, 13 Jahren schon Tanzkurse belegt habe. Ich wollte das unbedingt machen und es hat so viel Spaß gemacht. Meine Mutter schaut weiterhin jede Show und ruft mich danach an und erzählt, wie es war.

Welche TV-Show reizt Sie noch?

Ilse DeLange: Ich liebe es, im deutschen Fernsehen zu arbeiten. Mein Traum wäre es, bei „The Voice“ einen der Plätze in den roten Jury-Sesseln zu bekommen. In Holland war ich schon so viele Male bei der Show dabei. Das wäre der Hammer, wenn das in Deutschland auch klappt.